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Streetbooster Two: Flinker Mikro-Scooter im Test

Von Rudolf Huber

Schick, flott und richtig gut gemacht: der Streetbooster Two in Aktion. Foto: Sigi Kastaun/Streetbooster

Die Mikro-Scooter sind inzwischen aus unseren Städten nicht mehr wegzudenken. Immer mehr Fahrten, die zu Fuß zu lang und für Fahrrad oder Auto zu kurz sind, werden mit ihnen absolviert. Was ist dran an den kleinen Flitzern? Wir haben es an einem in Deutschland entwickelten Exemplar ausprobiert: dem Streetbooster Two.

Warum Two? Einfache Erklärung: Es gibt schon einen Streetbooster One, die Mannschaft um Firmenchef Jochen Dietermann aus dem hessischen Herborn hat in die Nummer zwei ihre Erfahrungen einfließen lassen und einiges verändert.

Zum Beispiel sind die Räder deutlich größer, Zehnzöller sind gerade beim Überfahren von Kanaldeckeln oder Kanten deutlich angenehmer als die 8,5 Zoll kleinen Rollen. Dann wurde auch am Power-Regler gedreht: Der kleine Motor im Streetbooster Two liefert eine Spitzenleistung von 700 und eine Nominalleistung von 450 Watt. Das reicht, um das 20-Kilo-Gerät samt Pilotin oder Pilot auch Steigungen raufzuschieben, bei denen schwachbrüstigeren Mikro-Scootern längst die Luft ausgeht. Anders ausgedrückt: Der flinke Hesse ist ein echter Kraxel-Künstler.

Apropos flink: Im direkten Duell auf den Boulevards der Republik zieht der Streetbooster Two noch einen Joker: Der Gesetzgeber hat die elektrisch erreichbare Höchstgeschwindigkeit zwar auf 20 km/h festgesetzt. Aber er räumt auch zehn Prozent Toleranz ein. Und deshalb rollert der Streetbooster auch mit exakt 22 km/h dahin – und lässt dabei die meisten Mitbewerber langsam, aber sicher hinter sich.

Der Streetbooster Two lässt sich zusammenklappen, das Display ist bei Sonne schlecht abzulesen. (c) Huber

Stabil ist das aus einer formschön gestylten Aluminiumlegierung aufgebaute Klein-Gerät auch. Der Mechanismus zum Umklappen des ganzen Lenkers könnte ein bisschen geschmeidiger funktionieren, das wieder Hochklappen und das Öffnen und Schließen des Batteriefachs im Trittbrett klappen dagegen ganz leicht. Der herausnehmbare Akku liefert 350 Wattstunden (Wh) und reicht mit 75-Kilo-Fahrer für gemessene 34 Kilometer – diverse mittlere Steigungen inklusive.

Gebremst wird mit einer Trommelbremse am Vorderrad und mit einer rekuperierenden Motorbremse hinten. Letztere wird per „Daumengas“-Hebel am linken Lenkergriff betätigt und beißt nach dem Geschmack des autothemen-Testers ein bisschen zu schnell zu kräftig zu. Der Umgang mit ihr will jedenfalls geübt sein.

Der abschließbare Akku lässt sich leicht entnehmen. (c) Huber

Das Mini-Display mitten am Lenker ist spätestens bei Sonnenschein so gut wie gar nicht abzulesen – da sollten die Herborner nachbessern. Alternativ hilft eine Streetbooster-App weiter. Damit wird das Smartphone zur Info-Zentrale, auch die Wegfahrsperre lässt sich damit aktivieren. Die dafür nötige Lenker-Befestigung liefert Streetbooster gleich mit. Und dazu noch ein Kettenschloss und das Werkzeug zur Erst-Montage.

Wie die funktioniert, zeigt Chef Jochen Dietermann höchstpersönlich in einem kurzen Erklär-Video auf streetbooster.de. Wer sich das vorab zu Gemüte führt, ist in spätestens 30 Minuten abrollbereit. Inklusive Versicherungsschutz. Denn einen Haftpflicht-Aufkleber legen die Hessen gleich mit in ihr Paket. Der Versicherungsvertrag wird nach dem Scannen eines QR-Codes online in unter fünf Minuten abgeschlossen.

Der Streetbooster Two wurde im hessischen Herborn entwickelt. Foto: Sigi Kastaun/Streetbooster

Dann kann es losgehen mit dem leise säuselden Spaßgerät, für das Streetbooster faire 899 Euro verlangt – besten Online- und Telefonservice inklusive.