Archiv für den Monat November 2014

Hammer the Pedal!

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Drei magische Buchstaben schmücken den Kühlergrill des neuen Polo GTI. Fotos: autothemen.com

Wir sind ja nun alle keine echten Rennfahrer. Aber als Autotester trotzdem immer wieder mal  auf Rennstrecken zugange. Mit dem neuen VW Polo GTI war das eine Erfahrung der besonders positiven Art.

Circuito de Valencia, dunkle Wolken am Himmel, aber trockene, rund 15 Grad warme Piste. Passt also perfekt, um den neuen Kraftsportler aus der großen Polo-Familie mal so richtig durch die Schikanen zu jagen.

Vorneweg ein Instruktor mit Walkie-Talkie, hintendrein die mehr oder weniger versierten Rennschüler. Nach einer sanften Einführungsrunde geht es los. Der Tagesbefehl lautet: „Hammer the Pedal!!!“ Das verstehen alle, auch die mitfitzenden finnischen und norwegischen Kollegen, denen man das wegen ihrer krassen Tempolimits gar nicht so zutraut.

„Hammer the Pedal!“ Also DSG auf S wie Sport, Sportversion des Fahrwerks rein, ESP ein wenig zurückfahren. Und der Spaß kann beginnen. Der Instruktor im 220 PS starken, aber schwereren Golf GTI kann die wilde Horde nur dank seiner deutlich ausgeprägteren Fahrkünste im Griff behalten. Wenn wir so gut fahren könnten wie der, hätte er trotz unserer „nur“ 192 PS seine liebe Mühe. Denn der Polo ist für den Kurs in Valencia wie gemacht: Vor der Kurve kurz runtergebremst, in der Kurve wieder voll aufs Gas, dank der voll auf Sport gestellten elektronischen Helfer für Fahrwerk, Lenkung und DSG katapultiert sich der Kleine geradezu zur nächsten Schikane. Und verhält sich dabei sowas von beherrschbar, dass man am Steuer fast schon glauben könnte, man wäre ein richtig toller Fahrer. Aber nur fast.

Dickes Grinsen nach fünf Runden – und ein noch dickeres, als der Beifahrer zum Fotografieren aussteigt und damit den Weg zum nächsten Durchgang frei macht.

Danke, Deisi!

Die 192 Pferdchen des Polo GTI stammen aus der selben Basis wie die beim Golf. Der turbobeatmete 1,8-Liter-TSI ist ein alter und bewährter Bekannter, er löst beim Polo GTI, der ab Februar ausgeliefert wird, den 1,4-Liter-Twincharger (Turbo + Kompressor) ab, der es auf 180 Pferde brachte. Endlich mal wieder ein Fall von Upsizing angesichts der global grassierenden Donwsizerei… Wie positiv sich das auswirkt, zeigt der Drehmomentvergleich: 320 statt 250 Nm – jetzt wird auch klar, warum der Tschi Ti Ei gar so flink aus der Ecke kommt. Für Statistiker: Leergewicht ab 1272 Kilo, 0 bis 100 in 6,7 Sekunden, Spitze 236 km/h. Mit dem Polo! Aber holla, wie der Spanier sagt!

Außerdem neu komponiert ist die ganze Fahrwerks-Einstellerei, die Tatsache, dass der GTI jetzt auch mit Sechsgang-Handschalter zu haben ist. Und natürlich, dass auch der GTI jetzt die Assistenz- und Vernetzungs-Segnungen des aktuellen Polo abgekriegt hat.  Dass er dank diverser Maßnahmen auf einen Normverbrauch von nur mehr 5,6 Liter kommt und mit auf soft geschalteten Systemen auch auf der ganz normalen Straße einen sehr erfreulichen Eindruck hinterlässt, muss man eigentlich gar nicht extra erwähnen. Ich tu’s trotzdem – der Vollständigkeit halber.

Und zu der gehören auch die Preise.  Also: Mit Handschalter 22 275, mit 7-Gang-DSG 23 750 Euro. Zwei Zusatztüren kosten 800 Euro, das Sport-Select-Fahrwerk (Normal/ Sport, sehr empfehlenswert) 285 Euro.

 

Ein echter Fordschritt beim Focus

Ford Focus 2015
Die Armaturen des Ford Focus wurden gründlich entrümpelt. Fotos: autothemen.com

Das meistverkaufte Auto der Welt kommt dieses Wochenende überarbeitet zu den Händlern. autothemen.com hat eine erste  Ausfahrt unternommen.

Den Titel des weltweit meistverkauften Autos bringt man nicht automatisch mir dem Ford Focus zusammen. Ist aber so, quasi identisch wird der Kompakte mittlerweile in 140 Ländern verkauft. Ein echtes Weltauto also.

Jetzt hat Ford das Erfolgsauto überarbeitet, nachdem allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 43 000 Focusse bei uns verkauft wurden, 4000 mehr als im Vorjahreszeitraum. „Mr. Fahrdynamik“ heißt der Golf-Gegner wegen seines traditionell guten Fahrwerks. Das hat sich nicht geändert, im Gegenteil: Fahrwerk und Lenkung wurden optimiert, die Front wurde etwas steifer ausgelegt, ein ETS genanntes, verbessertes ESP feiert im neuen Focus Weltpremiere.

Ganz wichtig ist, was sich vor dem Fahrer und dem Beifahrer getan hat: Ford hat dem viel kritisierten Knöpfchen-Wirrwar den Kampf angesagt und kräftig ausgemistet. Das Resultat ist ein deutlich übersichtlicheres Armaturenbrett, bei dem viele Funktionen nicht mehr über winzige Knöpfchen im Playstation-Design, sondern über den Touchscreen bedient werden. Ein echter Fordschritt.

Das Sync2 genannte Bediensystem wurde aktualisiert, die Sprachsteuerung kennt jetzt neun Sprachen und 10 000 Befehle. Etwa: „Ich habe Hunger!“ Diesen Hinweis setzt das System in die Suche nach der nächsten Gaststätten um – und reserviert auf Wunsch per Sprachsteuerung auch gleich einen Tisch. Eingesetzt wird Sync2 für Navigation, Klimatisierung und die Audio-Anlage.

Drei Benziner sind ab sofort zu haben, sie haben 1,0, 1,5 und 1,6 Liter Hubraum und leisten bis zu 182 PS. Der stärkste Motor zeigte sich bei der erste Ausfahrt eher kultiviert als überaus sportlich – er ist angenehm flott, aber kein Racer. Auch beim Focus hat Ford die Phalanx der Assistenzsysteme vergrößert – sie reicht vom Active City Stop bis zum Ein- und Auspark-Assi.

Die Diesel leisten aus 1,5 bis 2,0 Liter Hubraum 95 bis 150 PS, das sparsamste Aggregat bringt es auf einen Normverbrauch von nur 3,4 Litern. Und die Preise: Der Fünftürer ist ab 16 450, der Turnier genannte Kombi ab 17 360 Euro zu haben.

SsangYong kann auch fesch

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Was hat der koreanische Allrad-Spezialist in den letzten Jahren schiache (= unschöne) Autos rausgebracht. Mit dem Tivoli kehrt fast sowas wie schickes Design ein.

Nach dreijähriger Entwicklungsarbeit präsentiert SsangYong jetzt das neueste Mitglied seiner Fahrzeugflotte. Der Tivoli (nach einer Stadt in der Provinz Rom, nicht nach den schicken Radios) wird ab Januar 2015 zunächst in den koreanischen Markt eingeführt, ab dem zweiten Halbjahr 2015 ist er weltweit zu haben.

Viel verraten die Koreaner noch nicht zu ihrem Neuen. Nur, dass er „den modernen Look eines Urban Dynamic SUV aufgreift“ und „rhythmische Dynamik“ verkörpert – ich versuche gerade, mir das plastisch vorzustellen. Sorry, ich krieg’s nicht hin…

Aber die SsangYonger werden’s schon wissen. Schließlich lautet ja das Motto ihrer Designsprache: „Nature-born 3 Motion – Rhythmical, Dynamic, Dignified“.

Der Hammer! Wer sich so etwas bloß immer ausdenkt!

Innen wird’s nicht leichter, hier geht es um knallharte Bestechung: O-Ton SsangYong: „Im Inneren bestechen kompakter Luxus im Lounge-Stil, die praktische Raumaufteilung mit großzügigem Platzangebot und einfach zu erreichende Multimediaschnittstellen. Damit wird das Modell den Ansprüchen der Kunden an Funktionalität gerecht und bietet gleichzeitig eine ansprechende Optik.“ O-Ton Ende.

Zu Motoren und Ausstattungsdetails gibt’s noch nichts zu erfahren. Aber es ist ja auch noch ein bisschen Zeit bis zur Markteinführung.                                                                            ber

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Seitenwind-Assi fürs Wohnmobil

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In Campingbussen auf Basis des Mercedes Sprinter-Kastenwagens gibt es bereits eine Menge elektronischer Helfer. Jetzt kommt die nächste Stufe: Assis für individuelle Aufbauten.

Als erster Aufbauhersteller bietet der renommierte Reisemobilspe­zialist Hymer den teilintegrierten Hymer ML-T ab Januar 2015 serienmäßig mit dem Seitenwind-Assistenten an. Teilintegrierte Reisemobile sind mit einem Marktanteil von 36,4 Prozent in Deutsch­land die Nummer eins unter den Freizeitfahrzeugen mit eigenem Aufbau. Der Fach­begriff „Teilintegrierte“ bezeichnet eine Bauweise, bei der eine schlanke Kunststoff­haube das Original-Fahrerhaus des Mercedes-Benz Sprinter mit dem Reisemobil­aufbau verbindet und das Cockpit in den Wohnraum mit einbezogen ist.

Reisemobile reagieren auf Seitenwind konzeptbedingt sensibler als Pkw, denn die Seitenwand bietet dem Wind eine größere Angriffsfläche. Um Sicherheit und Kom­fort weiter zu erhöhen, gibt es den serienmäßigen Seitenwind-Assistenten des Sprinter nun erstmals auch für ein Reisemobil – den Hymer ML-T.

Der Seitenwind-Assistent wird ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h automatisch aktiviert und nutzt die Sensoren des serienmäßigen ESP. Das System erkennt die Kräfte, die durch Seitenwindböen auf das Fahrzeug ein­wirken, und bremst daraufhin gezielt einzelne Räder ab. Das Bremsmoment wirkt der Seitenwindstörung entgegen und der Fahrer wird erheblich entlastet.

Wegen der vielen Längen-, Höhen- und Gewichtsvarianten des Sprinter wird der Seitenwind-Assistent auf jedes einzelne Baumuster inklusive bestimmter Reise­mobile individuell abgestimmt.

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Kleine Flitzer mit Stern

Christmas Stars

Schön für die Kleinen, wenn die Eltern ihnen so nette Racer untern Baum stellen wie die von Mercedes. Geschenke mit Star-Appeal halt.

Die neuen „Christmas Stars 2014“-Produkte von Mercedes bieten mehr als 50 Geschenkideen für die ganze Familie. Und viele davon sind natürlich fürs Kind. Besonderes Highlight ist die limitierte Racing-Edition des Bobby-Benz, deren Erlös vollständig an „Tribute to Bambi – Hilfe für Kinder in Not“ geht. Hier die Geschenkideen für Kids:
Illustratorin Kera Till hat Motorsport-Sticker mit Motiven für Mädchen und Jungen gestaltet, mit denen sich die neue limitierte Racing-Edition des Bobby-Benz (79,90 €) individualisieren lässt. Ein ideales Weihnachtsgeschenk.
Die limitierte Racing-Edition des Bobby-Benz verfügt über alle Ausstattungsmerkmale des normalen, weiterhin erhältlichen SLS AMG Kinderfahrzeugs: originalgetreue Mercedes-Benz AMG Felgen, stufenlose Präzisions-Achsschenkellenkung sowie Flüsterräder mit Profil. Geeignet ist der Bobby-Benz für Kinder ab 18 Monaten (Farbe: Monza Grau Magno; Material: Kunststoff; Maße: ca. 69 x 33,5 x 39 cm). Außerdem gibt es Skibobs, Laufräder, und, und und.
Zu haben sind die schönen Sachen unter http://shop.mercedes-benz.com/de

Coole Premiere: CLA Shooting Brake

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„Atemberaubend sportliche Proportionen und die kraftvoll-dynamische Designsprache mit sinnlich modellierten Flächen“… die Mercedes-Poeten langen wieder hin.
Allerdings meinen sie mit dieser puren Lyrik nicht den neuen CLA Shooting Brake. Sondern den CLA als viertüriges Coupé. Aber der Neue soll ja mindestens genauso heftig einschlagen – als „weitere Designikone mit einzigartigem Erscheinungsbild“.
Die niedrigere Gesamthöhe und die coupéhafte gestreckte Einstiegslinie, das flache Greenhouse und die „überspannte hohe Bordkante“ sind Designmerkmale der Silhouette. Ebenso die flach nach hinten abfallende Dachkontur, die für deutlich mehr Kopffreiheit als im viertürigen Coupé sorgt.
Der CLA Shooting Brake (Länge/Breite/Höhe: 4.630/1.777/1.435 mm) ist zunächst mit zwei Dieseln, drei Benzinern sowie dem Allradantrieb 4MATIC erhältlich. Der Verkauf startet im Januar 2015, die ersten Modelle werden Ende März 2015 ausgeliefert.
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Schrott trifft Natur

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Es war einmal ein Renault-Kastenwagen… Foto: autothemen.com

Heute ist die Nachrichtenlage wieder mal eher dünn. Da hilft ein Griff ins Privat-Archiv: Auto + Natur, das ist doch immer eine schöne Kombination.

So auch in diesem Fall . Die Szene mit der geradezu idealtypischen Verschmelzung von Natur und Technik stammt von der Insel La Palma und dokumentiert das weitgehend unverkrampfte Verhältnis der Insulaner zu importierter Gebrauchsware.

Wenn das Ding kaputt ist, kommt’s nicht etwa auf den Schrottplatz – es bekommt einen Ehrenplatz auf dem Grundstück – am besten mit Meerblick. Treue über den finalen Motorschaden hinaus. Eine schöne Sache, die aber eher nicht zur Nachahmung empfohlen wird.

Honda FCV: Das Auto als Strom-Anbieter

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Cooles Innendesign – der Honda FCV Concept.                                                  Fotos: Honda

Auch Honda gibt ordentlich Gas, ähh – Wassserstoff. Gleich zwei neue Konzeptmodelle haben die Japaner jetzt vorgestellt: Das neue Brennstoffzellenfahrzeug FCV. Und den Power Exporter, quasi einen Riesen-Akku für den Strom von der Brennstoffzelle.

Das FCV-Serienmodell soll bis Ende März 2016 in Japan auf den Markt kommen und anschließend in den USA und Europa eingeführt werden. Der FCV wird laut Honda „das weltweit erste mit Wasserstoff betriebene Fahrzeug sein, bei dem der gesamte Antriebsstrang einschließlich der kompakten Brennstoffzelle komplett im Motorraum der Limousine platziert ist“. Dadurch ist der Innenraum deutlich größer und bietet Platz für fünf Personen – das Foto unten zeigt das sehr anschaulich. Außerdem bestehe damit die Möglichkeit, „die emissionsfreie Antriebstechnologie in Zukunft bei einer Vielzahl von Fahrzeugtypen zum Einsatz zu bringen“. Clever gedacht und gemacht.

Der Honda FCV Concept ist mit einem Hochdruck-Wasserstofftanksystem ausgestattet, das eine Reichweite von 700 Kilometern ermöglicht, seine Mitbewerber schaffen alle rund 500 Kilometer. Mit einer Betankungszeit von etwa drei Minuten ist das Tanken zudem so schnell und einfach wie bei herkömmlichen Fahrzeugen.

Darüber hinaus gibt sich der Honda FCV Concept auch als Stromanbieter: Mit einem Power-Feeder-Modul kann er als kompaktes mobiles Kraftwerk dienen und etwa in Notfällen oder bei Outdoor-Einsätzen elektrische Energie liefern.Honda3image.php Honda6image.php Honda4image.php Hond5image.php

 

Audi gibt den h-tron an

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Der Audi A7 Sportback h-tron quattro  spurtet iIn 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht 180 km/h Spitze. Er schafft mehr als 500 Kilometer am Stück – und emittiert Wasserdampf.

Die fesche Studie, die Audi auf der Los Angeles Auto Show 2014 vorstellt, nutzt einen starken Elektroantrieb mit einer Brennstoffzelle als Energielieferanten, der mit einer Hybridbatterie und einem zusätzlichen Elektromotor im Heck kombiniert ist. Übertragen wird die elektrische Gesamtsystemleistung von 170 kW sowohl an die Vorder-, als auch an die Hinterräder. „Diese Antriebsauslegung macht den emissionsfreien Audi A7 Sportbackzum echten quattro – ein Novum bei Brennstoffzellenautos“, so die Ingolstädter.

„Der A7 Sportback h‑tron quattro ist ein echter Audi – sportlich und effizient zugleich. Als e‑quattro konzipiert, treibt er mit zwei Elektromotoren alle vier Räder an“, so Ulrich Hackenberg, Audi‑Vorstand für Technische Entwicklung. „Mit dem Concept Car h‑tron zeigen wir, dass wir die Brennstoffzellentechnologie beherrschen. Sobald Markt und Infrastruktur es rechtfertigen, können wir in den Serienprozess einsteigen.“

Optisch entsprechen die Technologieträger, die Audi zur Los Angeles Auto Show mitgebracht hat, den Serienmodellen. Wie die Beklebung mit dem Signet h‑tron zeigt, reiht sich dieses Concept Car in die alternativ angetriebenen Audi‑Modelle e‑tron und g‑tron ein. Im Exterieur weist nichts auf die Brennstoffzelle hin, die den Strom onboard aus Wasserstoff erzeugt.                                                                                                       Foto: Audi

Hy on E-Motion: Der Wasserstoff-Variant

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Das Wasserstoff-Forschungsfahrzeug auf Basis des normalen Golf Variant. Foto: VW

Cooler Ansatz: Statt neue Technik in ultramoderne neue Karossen zu pressen, verwendet VW dafür Großserien-Fahrzeuge. Wie den Golf Variant als Wasserstoff-Auto.

Auf der Los Angeles Autoshow wird als Weltpremiere der Golf Variant HyMotion gezeigt – ein Forschungsfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb. „Als Treibstoff der Zukunft verschmelzen in der Brennstoffzelle Wasserstoff und Sauerstoff zu reinem Wasser“, dichten die VW-Texter fast schon lyrisch. Bei dieser „kalten“ Verbrennung wird Energie frei – Antriebsenergie für einen emissionsfrei rotierenden Elektromotor. Der frontgetriebene Golf Variant HyMotion beschleunigt in 10,0 Sekunden auf 100 km/h. Gespeichert wird der Wasserstoff in vier Kohlefasertanks im Unterboden. Sie ermöglichen eine Reichweite von 500 Kilometern. Wieder aufgetankt ist die Studie nach nur drei Minuten.

Das Brennstoffzellensystem entwickelt eine Antriebsleistung von 100 kW. Dazu kommt eine Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie, um die beim Bremsen (via Rekuperation) zurückgewonnene kinetische Energie zu speichern, die Startphase der Brennstoffzelle zu unterstützen und die maximale Beschleunigung des Golf Variant „zu dynamisieren“, wie es in Wolfsburg heißt. Brennstoffzelle und Batterie treiben einen aus dem e-Golf adaptierten Elektromotor an.

Die Basis für dieses Zukunftsauto bildet der von Volkswagen entwickelte und konzernweit genutzte modulare Querbaukasten (MQB). Los geht es damit, wenn laut VW „die Forschungs- und Entwicklungsarbeit abgeschlossen ist und dabei eine für Neuwagenkäufer preislich akzeptable Lösung realisiert wurde“. Vor der Markteinführung muss zudem eine Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen werden. Gemeint ist hier nicht nur ein flächendeckendes Netz der Wasserstoff-Tankstellen, sondern auch die Herstellung des Wasserstoffs selbst. Denn Wasserstoff als Antriebsenergie macht nur dann Sinn, wenn die Primärenergie zu seiner Herstellung regenerativ gewonnen wird.

Die gleichen Antriebskomponenten wie im Golf Variant HyMotion werkeln auch im Passat HyMotion, der derzeit auf den Straßen Kaliforniens getestet wird.

Familien-Zuwachs beim Jaguar F-Type

Mit Allrad und Handschalter: Geschlossener und offener F-Type. Foto: Jaguar

Die geben ganz schön Gas, die Jungs: Jaguar hat auf der Los Angeles Auto Show das von sechs auf 14 Varianten erweiterte, Modelljahr 2016 des F-Type vorgestellt.

Wichtigste Neuerung ist ein für Coupé und Cabriolet angebotener Allradantrieb. Der schickt auf trockener Fahrbahn 100 Prozent des Drehmoments an die Hinterräder.  Bei Schlupf leitet die elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung blitzschnell und bedarfsgerecht bis zu 50 Prozent der Kraft auf die Vorderachse.

Der neue AWD-Antrieb ist mit dem 380 PS starken F-Type S und dem neu auch als Offen-Version erhältlichen R mit 550 PS zu haben. „Von außen sind die noch fahrdynamischer ausgelegten F-Type AWD-Varianten an einem stärker ausgeprägten Power-Dome in der Motorhaube und modifizierten Lufteinlässen zu erkennen“, schwärmt ein Jaguar-Sprecher.

Wer’s gern puristisch mag, kann auch ein eng abgestuftes manuelles Sechsganggetriebe ordern. Die von ZF in Friedrichshafen entwickelte Schaltbox kommt in den 340 und 380 PS starken Modellen mit Heckantrieb zum Einsatz. Sie soll „ultrakurze Schaltwege, flüssige Gangwechsel, einen griffgerecht platzierten Getriebewählhebel und eine automatische Anpassung der Drehzahl beim Hochschalten“ mitbringen.

Die Markteinführung der vergrößerten F-Type-Familie startet im Frühjahr nächsten Jahres.

Audis neue Kleider: der prologue

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Großes Coupé: Das neue Audi-Showcar prologue. Foto: Audi

Bisher gab es nur ein ziemlich unübersichtliches Foto, jetzt hat Audi nachgelegt: Auf der Los Angeles Auto Show zeigt Designchef Marc Lichte die Studie Audi prologue.  Das große Coupé soll die neue gestalterische Richtung der Marke aufzeigen.

Marc Lichte: „Audi steht für Sportlichkeit, für Leichtbau und für den permanenten Allradantrieb quattro. Beim Audi prologue bringen wir dieses Know‑how in eine neue Form – wir haben das sportlichste Auto im Luxussegment auf die Räder gestellt. Sowohl beim Außendesign als auch im Interieur ist unser Team neue Wege gegangen.“

Das Audi Design wird noch stärker zum Ausdruck progressiver Technik. Das zweitürige Coupé ist fließend‑elegant und zugleich sportlich‑straff gezeichnet; seine Formen und Linien sind unverwechselbar und bringen viele neue Ideen mit. Im lichten Innenraum verschmilzt die Architektur mit dem Anzeige- und Bedienkonzept zu einer neuartigen Einheit. Die ganze Front der Instrumententafel ist ein großes Touch‑Display, ein Teil der Bedienung läuft über ein neuartiges OLED‑Display aus organischen Leuchtdioden.

Die Technik des Showcars bringt Leistung, Komfort und Effizienz zusammen. Der 4.0 TFSI gibt bis zu 445 kW (605 PS) und 750 Nm Drehmoment ab, er beschleunigt den Audi prologue in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Dynamik‑Allradlenkung, bei der auch die Hinterräder bis zu fünf Grad einschlagen können, macht das große Coupé extrem handlich und fahrstabil.

Und groß ist der korrekte Ausdruck: Mit 5,10 Meter Länge, 2,94 Meter Radstand, 1,95 Meter Breite und 1,39 Meter Höhe baut der Audi prologue nur etwas kürzer und flacher als ein Serien‑A8 von heute. Und natürlich versteckt er in seinem Inneren jede Menge Zunkunfts-Technologie.

Golf R Variant: Vernunft und reichlich Power

Der neue Volkswagen Golf R Variant
Der vermutlich geräumigste Kompakt-Sportler: Der neue VW Golf R Variant. Fotos: VW

Mit dem Golf Variant kann man das vermutlich vernünftigste Auto der Welt kaufen. Oder in Kürze das rasanteste Vernunftauto schlechthin…

Diesen Titel dürfte sich der neue Golf R Variant verdienen, den VW auf der Los Angeles Auto Show präsentiert.

Und das ist eine Premiere der besonderen Art: Erstmals seit dem Bestehen der Baureihe gibt es den Golf R damit als Kombi. Der neue Raumsportler ist 300 PS stark. Der Turbomotor des Golf R Variant überträgt bis zu 380 Nm Drehmoment über ein serienmäßiges 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) an den permanenten Allradantrieb. Ein Sportfahrwerk (20 mm abgesenkt), die Progressivlenkung und das – für den Einsatz auf der Rennstrecke – deaktivierbare „ESC Sport“ gehören zum R-Paket. Optional gibt es die neueste Generation der adaptiven Fahrwerksregelung DCC samt Fahrprofilauswahl mit Race-Modus.

Aus dem Stand heraus beschleunigt der Golf R Variant in 5,1 Sekunden auf 100 km/h. Bei 250 km/h wird er abgeregelt. Im neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) genehmigt sich der sportlichste Golf Variant aller Zeiten lediglich 7,0 l/100 km.

Mit einem Stauvolumen von 605 Litern (bis zur Rücksitzlehne beladen) bietet der Volkswagen selbst mit fünf Personen an Bord einen beachtlich großen Kofferraum. Bis an die Lehnen der vorderen Sportsitze und unter das Dach beladen, wächst das Stauvolumen sogar auf 1.620 Liter.

Brennstoffzelle: Ein Auto namens Zukunft

Toyota Miari
Der neue Toyota Mirai. Alle Fotos: Toyota

Natürlich ist es Geschmackssache. Aber irgendwie ist es Toyota bei seinem neuen Brennstoffzellen-Auto Mirai ( japanisch für Zukunft) besser als beim Prius gelungen, die neue Antriebstechnik auch optisch rüberzubringen.

Der Mirai schaut aus einigen Blickwinkeln sogar richtig obercool aus, in der Heckpartie steckt allerdings wieder eine ganze Portion Prius. Und das muss man mögen. Noch in diesem Jahr debütiert der Brennstoffzellen-Toyota in Japan, im Herbst soll er auch in Deutschland verleast werden. Basis der Raten-Kalkulation ist ein knackiger Basispreis von 78.540 Euro.

Die Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff in elektrische Energie um, die wiederum den Elektromotor antreibt. „Mit einer Systemleistung von 113 kW/154 PS sichert er eine ebenso leise wie leistungsstarke Beschleunigung von Beginn an“, so Toyota. Dabei stößt das 4,89 Meter lange Fahrzeug weder CO2 noch andere Schadstoffe aus, soll aber eine ähnliche Reichweite und Fahrleistungen wie konventionell angetriebene Fahrzeuge bieten. Auch der Tankvorgang dauere mit rund drei Minuten nahezu genauso lang.

Camaro versus 4C – welcher ist schöner?

Alfa Camaro

Weil wir die Sache mal ganz akademisch angehen, stehen hier zunächst zwei ziemlich dröge Klassifizierungen zu zwei ziemlich emotionalen Geräten, made by wikipedia:

Klassifizierung 1: Der Camaro ist ein Pony Car (ein Sportwagen) des US-amerikanischen Automobilherstellers Chevrolet, der zum General-Motors-Konzern (GM) gehört.

Klassifizierung 2: Der Alfa Romeo 4C ist ein Sportwagen der italienischen Automobilmarke Alfa Romeo.

Weil diese beiden Geräte jetzt rein zufällig direkt nebeneinander auf einem Hotelparkplatz standen, in einem Land, in dem die Front nicht zwangsweise von Nummernschildern verunziert werden muss, entspann sich bei den auf den Shuttle Wartenden natürlich eine Diskussion: Welcher ist schöner, besser, cooler?

Schwierige (Geschmacks-)Fragen. So schwierig, dass sich sie gleich weitergebe. Was finden Sie, liebe Leserinnen und Leser? Schreiben Sie Ihre Meinung an autothemen.com@googlemail.com. Ich bin schon sehr gespannt!