
Über alle möglichen Folgen des autonomen Fahrens habe ich schon gelesen. Diese hier war mir bisher noch nicht untergekommen: Ein kanadischer Experte geht von deutlich mehr intensiven zwischenmenschlichen Interaktionen in selbsttätig fahrenden Autos aus.
Die amerikanischen Kollegen von „The Drive“ beziehen sich in ihrem Bericht mit der schönen Überschrift „Self-Driving Cars Will Lead to Way More Sex, in Cars“ auf die kanadische Zeitung „Toronto Sun“. Die hat mit Barrie Kirk vom Canadian Automated Vehicles Centre of Excellence gesprochen. Und der sagt: „I am predicting that, once computers are doing the driving, there will be a lot more sex in cars!“

Gar nicht so dramatisch, meinen dazu die Spezialisten in Kanada und den USA. Zumindest, wenn es sich um volle Level 4-Autonomie handelt, in der garantiert keine menschliche Einmischung nötig ist. Schwieriger ist es bei teilautonomen Gefährten, die deutlich weniger Aufmerksamkeit erfordern, bei denen der Mensch am Lenkrad aber im Zweifelsfall doch mal eingreifen muss. „[Sex is] one of several things people will do which will inhibit their ability to respond quickly when the computer says to the human, ‚Take over,'“ so Captain Kirk laut Toronto Sun. Anders ausgedückt: Wer hinterm Lenkrad viel mehr Freiheiten genießt, kann sich außer mit dem Beifahrer/der Beifahrerin noch mit vielen anderen Tätigkeiten ablenken, die seine Fähigkeit zu schneller Reaktion beeinflussen. „The Drive“ bezieht sich dabei ausdrücklich auf „modern-day Teslas equipped with Autopilot, or the 2017 Mercedes-Benz E-Class“.

Einen Anstieg einer unüblichen Form von abgelenkten Fahren prophezeit jedenfalls der „Toronto Sun“-Schreiber. Und zwar von „hanky-panky behind the wheel.“ Klingt irgendwie lustig.