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Autonom mit Stern – die Zweite

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat Mercedes-Benz die Genehmigung erteilt, autonome Fahrzeuge der nächsten Generation auf öffentlichen Straßen zu testen.

Entwicklungsschwerpunkt der schwäbischen Testwagenflotte: Das autonome Auto, das bequem und von allein zum Fahrer/Nutzer kommt – per App. Die neuesten Sensorgenerationen und das DAVOS-Betriebssystem (Daimler Autonomous Vehicle Operating System) sollen in  den autonomen V-Klassen intensiv im realen Verkehr erprobt werden, heißt es in Stuttgart. Neu an Bord seien neben Lidar-Sensoren auch Deep Learning-Technologien und bisher im Autobereich kaum verwendete Grafikprozessoren (GPUs).

„Die Erprobung des vollautomatisierten Fahrens wird auch künftig aus Sicherheitsgründen immer von zwei speziell geschulten Fahrern im Auto überwacht“, so ein Mercedes-Sprecher zur Beruhigung der nichtautonomen Mitverkehrsteilnehmer.

Sex im autonomen Auto?

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The Drive

Über alle möglichen Folgen des autonomen Fahrens habe ich schon gelesen. Diese hier war mir bisher noch nicht untergekommen: Ein kanadischer Experte geht von deutlich mehr intensiven zwischenmenschlichen Interaktionen in selbsttätig fahrenden Autos aus.

Die amerikanischen Kollegen von „The Drive“ beziehen sich in ihrem Bericht mit der schönen Überschrift „Self-Driving Cars Will Lead to Way More Sex, in Cars“ auf die kanadische Zeitung „Toronto Sun“. Die hat mit Barrie Kirk vom Canadian Automated Vehicles Centre of Excellence gesprochen. Und der sagt: „I am predicting that, once computers are doing the driving, there will be a lot more sex in cars!“

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Toronto Sun

Gar nicht so dramatisch, meinen dazu die Spezialisten in Kanada und den USA. Zumindest, wenn es sich um volle Level 4-Autonomie handelt, in der garantiert keine menschliche Einmischung nötig ist. Schwieriger ist es bei teilautonomen Gefährten, die deutlich weniger Aufmerksamkeit erfordern, bei denen der Mensch am Lenkrad aber im Zweifelsfall doch mal eingreifen muss. „[Sex is] one of several things people will do which will inhibit their ability to respond quickly when the computer says to the human, ‚Take over,'“ so Captain Kirk laut Toronto Sun. Anders ausgedückt: Wer hinterm Lenkrad viel mehr Freiheiten genießt, kann sich außer mit dem Beifahrer/der Beifahrerin noch mit vielen anderen Tätigkeiten ablenken, die seine Fähigkeit zu schneller Reaktion beeinflussen. „The Drive“ bezieht sich dabei ausdrücklich auf „modern-day Teslas equipped with Autopilot, or the 2017 Mercedes-Benz E-Class“.

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dict.cc Wörterbuch Englisch-Deutsch

Einen Anstieg einer unüblichen Form von abgelenkten Fahren prophezeit jedenfalls der „Toronto Sun“-Schreiber. Und zwar von „hanky-panky behind the wheel.“ Klingt irgendwie lustig.

 

So fährt Mercedes in die Zukunft

Mercedes-Benz F 015 Luxury in Motion

Mit der autonom fahrenden Luxuslimousine F 015 Luxury in Motion will Mercedes-Benz zeigen, „wie sich das Auto zum privaten Rückzugsraum wandelt“.

In diversen Studienobjekten durften wir die Vorgänger des F 015 ja schon unter Laborbedingungen ausprobieren. Gesten- und Blicksteuerung, Lounge-Sitzkonzept, riesig viel Platz, futuristisches Design – das schien alles noch sehr weit weg von der Realität. Aber jetzt ist das Ding da, präsentiert auf der CES in Las Vegas.

Schöne neue Auto(nomie)-Welt: Die vier drehbaren Lounge-Chairs ermöglichen eine Vis-à-Vis-Konstellation. Alle vier Passagiere können die Zeit im Fahrzeug zum Arbeiten, Entspannen oder Kommunizieren nutzen. Für den bequemen Aus- oder Einstieg drehen sich die Sitze elektrisch angetrieben um jeweils 30 Grad nach außen, sobald die Türen geöffnet werden.

Zentrale Idee des Forschungsfahrzeugs ist ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen Fahrzeug, Passagieren und Außenwelt. Hierzu dienen sechs rundum installierte, harmonisch in die Armaturentafel sowie die Rück- und Seitenwände integrierte Displays. Die Passagiere können über Gesten, Eye-Tracking oder Berührung der hochauflösenden Bildschirme mit dem vernetzten Fahrzeug interagieren. Über Laserprojektion und LED-Anzeigen nimmt der elektrisch angetriebene F 015 Luxury in Motion außerdem Kontakt zu seiner Umwelt auf „und wird so zu einem sozialen Partner im Verkehr“, heißt es bei den Schwaben.

Mercedes-Boss Dieter Zetsche: „Schon vor zwei Jahren haben wir mit dem S 500 Intelligent Drive auf der historischen Bertha-Benz-Route in normalem Überlandverkehr gezeigt, dass wir die Technologie für autonomes Fahren beherrschen. Wir haben einen genauen Plan, wie wir von der grundsätzlichen technischen Machbarkeit zur kommerziellen Umsetzbarkeit kommen wollen. Der F 015 zeigt, wohin uns dieser Weg führen kann.“

Mercedes-Benz F 015 Luxury in Motion

Völlig fahrerlos auf dem Ascari Race Resort

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Audi trommelt laut: Man habe „das sportlichste pilotiert fahrende Auto der Welt entwickelt“, heißt es in Ingolstadt. Gemeint ist der RS 7 piloted driving concept.

Nach seinem aufsehenerregenden Auftritt in Hockenheim startet der Technikträger jetzt auf der anspruchsvollen Strecke des Ascari Race Resort – im Renntempo, ohne Fahrer.

„Mit den technischen Lösungen zum pilotierten Fahren treiben wir einen der wichtigsten Trends in der automobilen Welt weiter voran“, sagt Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg. „Beim DTM-Rennen in Hockenheim haben wir die ganze Faszination dieser Entwicklung gezeigt. Nun demonstriere man die Fähigkeiten des Technikträgers „auf einer Strecke, die sich durch ein nochmals anspruchsvolleres Profil mit sehr unterschiedlichen Kurvenradien und Schikanen auszeichnet. Dadurch wird die Entwicklungsleistung der Audi-Ingenieure nochmals deutlich unterstrichen. “