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Mondial HPS 125i: Der Spaß-Newcomer

Mondial HPS 125i
Retro-Schick: Die Mondial im Cafe-Racer-Stil mit Upside-Down-Gabel und kurzem Auspuff. Foto: Rudolf Huber

Die Wiedergeburt einer großen Marke: Immer wieder wird das versucht, mal mit mehr, mal ohne Erfolg. Im Falle von Mondial schaut es aber ziemlich gut aus, so mein Fazit im Testbericht, den ich für die AZ geschrieben habe.

Denn die einst florierende Zweiradmarke F. B Mondial aus Italien hat nach großen (Renn-)Erfolgen um die Hälfte des letzten Jahrtausends den Schritt in die Neuzeit mit einem ganz speziellen Produkt angetreten: der Mondial HPS 125i. Und die ist ein Hingucker allerersten Ranges.


Wer mit dem kleinen Café Racer irgendwo stehenbleibt, muss sich auf viele Gespräche mit enthusiastischen Zeitgenossen einstellen. Wie schnell, wieviel Kubik, wie teuer – und: was für ein Design! So laufen die meisten Unterhaltungen ab. Wobei die Antwort in Sachen Hubraum meist für Verblüffung sorgt. Ein Achtelliter, gerade mal 13,6 PS, die erst bei bei 9.750 U/min parat stehen – kaum zu glauben, wo die die Mondial doch eigentlich wie ein richtiges Motorrad ausschaut, dank ihres kurzen Doppel-Auspuffs im Scrambler-Look, der schicken braunen Sitzbank, dem markanten Tank und der verchromten Außenspiegel in den Lenkerenden. Letztere sind zwar sehr schick, verbreitern die kleine Italienerin aber auf über einen Meter – das macht das Durchschlängeln schwieriger.

Mondial HPS 125i
Die 125er-Mondial kostet 3.495 Euro – wirkt auf den ersten Blick aber wie ein ausgewachsenes Race-Bike im Fifties-Style. Foto: Rudolf Huber

Drehen, drehen, drehen – das ist die Devise beim Mondial-Reiten. Erst knapp über 10.000 Touren greift der Drehzahlbegrenzer ein, und wer flott vorankommen will, muss zumindest in dessen Nähe kommen. Die sechs Gänge sind ordentlich abgestuft und lassen sich leicht einlegen, insgesamt wirkt der Ritt auf der HPS (für Hipster!) auch dank des guten, eher straffen Fahrwerks und der beherzt zugreifenden Bremsen wie ein kleiner Ausflug in die guten alten Moped-Zeiten – entsprechende Geräuschkulisse des exakt 124 Kubik großen Motors aus dem Piaggio-Konzern inklusive. Allerdings hatten die Zündapps und Kreidler vergangener Jahrzehnte noch keinen Knopf für den Elektrostarter am Lenker.

Bis zu 110, 115 km/h signalisiert der Tacho im cool designten, aber nicht besonders gut ablesbaren Rundinstrument maximal. Wer mit zu niedrigen Drehzahlen unterwegs ist, wird durch kräftiges Ruckeln zur Ordnung gerufen. Ein, zwei Gänge runtergeklickt – schon bewegt sich die Italienerin mit den Enduroreifen und der aufregenden hinteren Schutzblechgestaltung wieder im Wohlfühl-Sektor.

Gute drei Liter Sprit wurden beim AZ-Test aus dem 9,5 Liter fassenden Tank gezapft. Das ist natürlich der vielen Dreherei geschuldet. Wie sich die Mondial-Bauer den Zwei-Personen-Betrieb vorstellen, wäre schön zu wissen. Soziusfußrasten gibt es jedenfalls. Aber den nötigen Platz auf dem schicken Sattel nicht. Aber schon aus Gründen der Performance ist es ja sowieso ratsam, der kleinen HPS nicht zu viel Gewicht aufzubürden.

 

Das betriebsbereit nur 133 Kilo schwere Bike mit 79 Zentimeter Sitzhöhe ist unterm Strich ein nettes Zweit- oder Drittgefährt, und dazu dank ihres Preises von 3.495 Euro ab Importeur MSA Motor Sport Accessoires in Weiden/Oberpfalz auch noch ein erschwingliches. Für diese Summe bekommt der Käufer reichlich Spaß unter dem Allerwertesten – und soziale Kontakte noch obendrauf. Eine wirklich gelungene Wiederauferstehung, die F. B Mondial hingelegt hat. Und eine, die auch erfahrenen Bikern auf jedem Meter ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Technische Daten F.B. Mondial HPS 125i

Leichtkraftrad; Gewicht 133 kg, Länge 2.025 mm; Sitzhöhe 790 mm; 2 Sitzplätze; wassergekühlter Einzylinder-Viertakt-Motor; Hubraum 124 ccm; Leistung 10 kW/13,6 PS; 6-Gang-Getriebe, Tankinhalt 9,5 l; Elektrostarter; Scheibenbremsen vorne und hinten; Preis 3.495 Euro.

Porsche: Schätze vom Depot (VII)

Siebter und letzter Teil der ungewöhnlichen und besonders raren Stücke aus dem Depot des Stuttgarter Porsche-Museums. Ich hoffe, der Ausflug in die Vergangenheit hat Spaß gemacht.

 

Porsche-Schätze aus dem Depot (VI)

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Porsche-Depot. Foto: Rudolf Huber

Aller guten Dinge sind sechs: Hier die nächsten feinen Sammlungsstücke aus dem Depot des Porsche-Museums. Viel Spaß beim Gucken!

 

Porsche: Schätze im Depot (V)

Und weiter geht es mit der unterhaltsamen Bilderschau aus dem Depot des Stuttgarter Porsche-Museums – hier die nächsten Raritäten. Viel  Spaß!

 

Porsche: Schätze aus dem Depot (IV)

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Porsche-Depot. Foto: Rudolf Huber

Es gibt auch ein Zweirad von Porsche! Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie das Foto oben aus dem Depot des Porsche-Museums genau an. Sie werden staunen!

Viel Spaß und bis bald mit neuen Überraschungen!

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Diese Volvos gehören ins Museum

Volvo-Museum

Manchmal ist so ein kleiner Blick zurück ja auch ganz erhellend. In die Zeit vor Elektronik, Vernetzung und Internet-Hotspot. Autothemen hat ihn bei einem Besuch des Volvo-Museums geworfen. Also den Blick…

Viel Vergnügen mit der kleinen Bild-Auswahl.

Adresse: Volvo Museum, Arendal Skans, 40508 Göteborg
Telefon: +46 (0)31 66 48 14
e-Mail: museum@volvo.com
Internet: http://www.volvomuseum.com/

Doppelausstellung bei Audi Tradition

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Das Titelbild des Audi Tradition Kalenders für 2015 „Daily Drivers“: Nach einem vollbrachten Arbeitstag wechselt Le Mans-Sieger Andre Lotterer in seinen privaten Audi Sport quattro. Foto: Audi

Mit einer Doppel‑Ausstellung beendet das Audi museum mobile die Veranstaltungssaison 2014.

In der Ausstellung „Jahre später“ sind von 12. November 2014 bis 28. Februar 2015 herausragende Modelle der jüngeren Audi‑Geschichte zu sehen – als inhaltliche Fortsetzung zur historischen Dauerausstellung. Zudem zeigt das Museum im gleichen Zeitraum  erstmals eine zweite Sonderschau: Unter dem Titel „Daily Drivers“ präsentiert es auf großformatigen Drucken die Motive des Kalenders 2015 der Audi Tradition.

Audi Historie
Das erste in Ingolstadt gebaute Automobil, der DKW Schnellaster, unterstützt das Jugend-Training beim momentanen Tabellenführer der 2. Fußball Bundesliga, dem FC Ingolstadt. Foto: Audi
Audi Historie
In der Sonderausstellung „Jahre später“ im Audi museum mobile zu sehen: Das Audi Cabriolet von 1991. Fotto: Audi

Bei der Eröffnung des Audi museum mobile im Jahr 2000 legte Audi Tradition fest, kein Automobil in die Dauerausstellung aufzunehmen, das nicht mindestens zehn Jahre alt ist. Seit damals hat Audi seine Geschichte um zahlreiche automobile Klassiker und technologische Meilensteine fortgeschrieben. Diese sind nun Gegenstand der neuen Ausstellung „Jahre später“. Neben der Design‑Ikone Audi TT zeigt sie sowohl Klassiker wie den Audi 80 der vierten Generation als auch moderne Legenden wie den Audi RS2, den RS4 der ersten Generation und den Audi A2. Im Bereich des Motorsports rückt die Ausstellung mit dem R18 e‑tron und dem R8 LMS nahe an die Gegenwart heran und ermöglicht mit den Studien Audi RSQ und dem Audi Urban Project sogar einen Blick in die Zukunft der Mobilität.

Zeitgleich präsentiert das Audi museum mobile im Erdgeschoss die zwölf Motive des Audi Tradition‑Kalenders 2015 auf großformatigen Drucken. Während Oldtimer meist in Museen und Sammlungen stehen und dort weder berührt noch gefahren werden dürfen, stellt Audi Tradition für den neuen Kalender “Daily Drivers” die Frage: Wie sähe es aus, wenn wir einen automobilen Klassiker zum Alltagsauto erklärten? Der Kalender bietet darauf zwölf Antworten aus dem Arbeitsleben und der Freizeit – erlebt in einem klassischen Automobil. Fotografiert hat die Motive Stefan Warter.                                              „Daily Drivers“ ist ab 12. November im Shop des Audi museum mobile in Ingolstadt oder online erhältlich – für 29,90 Euro.

Volvo 240 – der Dauerläufer wird 40

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Er wurde volle 19 Jahre lang gebaut und setzte Maßstäbe in vieler Hinsicht. Jetzt wird der kantige Schwede 40 – Anlass für eine Hommage aus dem Hause Volvo Deutschland.

Er zählt zu den Autos mit der weltweit längsten Bauzeit, ist unverwechselbar dank der massiven Sicherheitsstoßfänger und erreicht schon während seiner Produktionszeit Kultstatus: Der Volvo 240 festigte gemeinsam mit der luxuriösen Sechszylinder-Version Volvo 260 das Image von Volvo als führender Hersteller sicherer Premium-Limousinen und -kombis. Aber auch als schnelle Turbos und erste Sechszylinder-Diesel-Pkw schrieben die kantigen Schweden Geschichte. Nicht zu vergessen ihre Vorreiterrolle bei der Einführung des geregelten Drei-Wege-Katalysators mit Lambdasonde. Erstmals vorgestellt wurden die aus der Volvo 140 Serie entwickelten Volvo 240 am 21. August 1974.

Während der insgesamt 19-jährigen Produktionszeit wurden 2.685.171 Einheiten des Volvo 240 ausgeliefert. Hinzu kamen 177.402 Oberklassemodelle Volvo 260, zusammengenommen also 2.862.573 Fahrzeuge. Ein Ergebnis, das bisher keine andere Volvo Baureihe übertroffen hat. Einzigartig ist auch, dass der Volvo 240 sogar seinen eigenen Nachfolger – den 1982 eingeführten Volvo 740 – um ein Jahr überlebt hat.

Der Volvo 2014 war eine Weiterentwicklung der 140er Baureihe. Besonders die vorwölbende Frontpartie mit den großen, dunklen Kunststoffstoßfängern unterschied sich deutlich und war von dem Sicherheit-Concept-Car VESC inspiriert. Stattliche 13 Zentimeter hatte der Volvo 240 so gegenüber seinem Vorgänger Volvo 140 in der Länge zugelegt. Innen zeigte er sich mit neuartigen, gitterartigen Kopfstützen.

Tatsächlich setzte der Volvo 240 neue Standards beim Insassenschutz, wie auch die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA bestätigte, die diesen Volvo im Jahr 1976 zur Referenzbaureihe für ihre Sicherheitsforschung wählte. Fast über seine ganze Bauzeit blieb der Volvo 240 Benchmark beim Insassenschutz. So bezeichnete das amerikanische Versicherungsinstitut IIHS noch 1993 den Volvo 240 als Fahrzeug mit den wenigsten Unfällen mit Todesfolge unter den in den USA von 1988 bis 1992 verkauften Fahrzeugen.  

Auch bei der Reduzierung schädlicher Emissionen übernahm der Volvo 240 im Herbst 1976 eine Pionierrolle. Damals lieferte Volvo die weltweit ersten Limousinen und Kombis mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator und Lambdasonde nach Kalifornien und unterschritt damit die dort geltenden, global strengsten Emissionswerte nochmals deutlich. Dank der Lambdasonde konnte der Katalysator 90 Prozent der schädlichen Substanzen eliminieren. Für diese Vorreiterrolle in puncto Nachhaltigkeit wurde Volvo mehrfach ausgezeichnet. In Deutschland führte Volvo zum Modelljahr 1986 als einer der ersten Hersteller serienmäßig den Drei-Wege-Katalysator ein.

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Neu war bei den Modellen der Volvo 240/260-Baureihe auch das moderne Fahrwerkslayout mit McPherson-Federbeinen, noch bedeutender war jedoch der Sprung in die Zukunft bei den Antriebsaggregaten. Zwar blieb der bekannte B20-Vierzylinder vorübergehend für die Basisversionen des Volvo 240 im Angebot, Volumentriebwerk wurde jedoch die neu entwickelte B21-Maschine, die es in verschiedenen Versionen als Vergaser- und Einspritz-Vierzylinder gab. Später kamen die größeren B23-Motoren hinzu, vor allem aber Turboversionen, die den geräumigen Volvo 245 vorübergehend zum schnellsten Kombi der Welt machten. 113 kW (154 PS) beschleunigten den ersten Laderiesen mit Turbo-Benziner in 8,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.  

Deutlich früher als die Konkurrenz präsentierte Volvo auf dem Pariser Salon 1978 den ersten Sechszylinder-Diesel-Motor für Limousinen und Kombis. Im großen Volvo 240 Kombi glänzte der kultivierte und in Kooperation mit VW entwickelte Selbstzünder mit einem DIN-Verbrauch von nur 6,9 Litern bei 90 km/h.

 Sammlerstatus als lebende Legende besaß der durch regelmäßige Modellpflegemaßnahmen aufgefrischte Volvo 240 schon lange vor seiner offiziellen Einstellung am 5. Mai 1993. An jenem Tag lief im Stammwerk Torslanda – zwischenzeitlich wurde der Volvo 240 auch in den Volvo Werken Kalmar (Schweden) und Gent (Belgien) gebaut – das letzte Fahrzeug vom Band.

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Opel feiert am Ring 111 Jahre Motorsport

Siegertypen – die bringt man heutzutage nicht unbedingt so ganz spontan mit der Marke mit dem Blitz in Verbindung. Ist aber so – Opel hat eine 111 Jahre dauernde Sporthistorie, und zwar eine erfolgreiche.

1969 kehrte Opel – nach großen Erfolgen in der Vorkriegszeit – in den Rennsport zurück. Der erste Markenpokal, gemeinsam mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) im Rahmenprogramm zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring veranstaltet, markiert den Wiedereinstieg der Marke in den Motorsport. Zahlreiche internationale und nationale Titel im Rallye- und Tourenwagensport folgten.

2014 fährt Opel nun erneut am Nürburgring groß auf, und wieder heißt der Veranstalter AvD: Beim 42. AvD Oldtimer Grand Prix (8. bis 10. August) präsentiert die Marke mit dem Blitz 17 Sport- und Rennwagen aus 111 Jahren Motorsport. Der älteste ist ein Opel-Motorwagen 10/12 PS des Baujahres 1903, der jüngste ein Corsa OPC der aktuellen vierten Generation. Klassiker aus dem Rundstrecken- und Rallyesport der sechziger und siebziger Jahre wie Rekord C „Schwarze Witwe“, Rallye-Kadett, Manta A Irmscher, Ascona B Gruppe 2 und Kadett C GT/E stellen die Verbindung zwischen vorgestern und heute her.