Archiv für den Monat Oktober 2014

Werden Rennfahrer alle arbeitslos?

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Der Audi RS 7 piloted driving concept. Fotos: Audi

„Pilotiertes Fahren“ – das klingt irgendwie so, als säße ein Pilot hinterm Steuer. Das Gegenteil ist der Fall: Ein pilotiertes Autos kann ganz alleine fahren. Etwa über den Hockenheimring. Werden die Rennfahrer etwa überflüssig?

Wie gut pilotiertes Fahren heute schon klappen kann, hat Audi beim Saisonfinale der DTM gezeigt. Der Audi RS 7 piloted driving concept umrundete den Grand Prix Kurs in Hockenheim – im Renntempo.

Dabei war er neueste Technikträger fahrerlos am physikalischen Limit unterwegs. In knapp mehr als zwei Minuten umrundete der Wagen ganz alleine die Rennstrecke.

„Die heutige Top-Performance des Audi RS 7 piloted driving concept unterstreicht unsere Kompetenz unseres Entwicklungsteams hinsichtlich des pilotierten Fahrens“, sagt Ulrich Hackenberg, Audi-Vorstand für Technische Entwicklung, der von Kicker-Star Bastian Schweinsteiger (Foto unten) assistiert wurde. „Die Ableitungen für die Serie gerade in puncto Präzision und Performance sind für unsere weiteren Entwicklungsschritte sehr wertvoll.“

Für die Orientierung auf der Strecke nutzte der Technikträger speziell aufbereitete GPS-Daten, die per WLAN per Hochfrequenzfunk ins Auto übertragen wurden. Parallel dazu filmten 3D-Kameras im Auto den Kurs und ein Rechenprogramm glich ihre Bildinformationen mit einem an Bord des Autos hinterlegten Datensatz ab. Dadurch konnte sich der RS 7 zentimetergenau orientieren.

„Das pilotierte Fahren ist eines der wichtigsten Entwicklungsfelder bei Audi: Die ersten erfolgreichen Entwicklungen reichen bereits zehn Jahre zurück“, heißt es bei den I ngolstädtern. „Die Ergebnisse aus den Erprobungen fließen kontinuierlich in die Serienentwicklung ein.“

Aus den aktuellen Testfahrten am physikalischen Limit würden die Audi-Ingenieure beispielsweise Erkenntnisse für die Entwicklung von automatischen Ausweichfunktionen in kritischen Fahrsituationen ableiten.

Keine X-Treme beim X-Perience

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Seat Leon X-Perience. Foto: R. Huber

Ein bisschen höher, ein bisschen Offroad-Zierrat, Allradantrieb und viel Platz: Der neue Seat Leon X-Perience ist ein klassischer Untersatz fürs Freizeit-Equipment.

Beim ersten Kennenlernen des geräumigen Allrad-Softroader-Kombis bewies der X-Perience, dass 27 Millim eter mehr Bodenfreiheit auf nicht so arg gepflegten Feldwegen schon den Unterschied zwischen Durchkommen und  Hängenbleiben ausmachen können. Er kann ein bisschen mehr als man ihm eigentlich zutraut. Das ist absolut positiv gemeint.

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Seat Leon X-Perience. Foto: R. Huber

Zu haben ist er mit dem 1,6-Liter-TDI mit 110 PS, der 4,7 Liter schlucken soll und 28.750 Euro kostet.  Dazu gibt es zwei Zweiliter-TDI mit 150 PS (29.740 Euro, 4,9 Liter) und 184 PS (33.060 Euro, 4,9 Liter) und einen 1,8-Liter-TSI mit 180 PS. Der kostet mindestens 30.140 Euro und schluckt laut Norm 6,5 Liter.

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Seat Leon X-Perience. Foto: R. Huber

Das Zubehör-Programm mit allerlei Verstau- und Transporthelfern empfiehlt den schicken Soft-Kraxler dann endgültig für die Rubrik Transport-Talent.

Der neue Mondeo legt los

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Die Krise hat seinen Start um zwei Jahre verzögert. Aber angestaubt ist der neue Ford Mondeo deswegen definitiv nicht, so ein erster Fahreindruck.

Er ist richtig schick geworden, das Gesamtpaket von Kühlerhaube bis Heckklappe (gilt besonders fürs Fließheck) wirkt klar, schön konturiert, in sich stimmig. Solide und trotzdem dynamisch – dieser Eindruck drängt sich auf.

Innen gibt es reichlich Platz, ein vereinfachtes Bediensystem, bei dem viel über den Touchscreen läuft, eine verständnisvolle Sprachsteuerung („Ich habe Hunger“ wird als Suche nach einem Lokal interpretiert) und eine gute Verarbeitung. Man muss sich ein bisschen reinarbeiten in die Menüs und Untermenüs, dann klappt das schon. Und: Man kann auch einige der anfangs sehr vielen Anzeigen zwischen Drehzahlmesser und Tacho oder im Navi-Display wegschalten. Weniger kann mehr sein.

Die Motoren bieten ab nächstem Jahr die Premiere des Dreizylinders als Einstiegsaggregat, zum Start geht es mit Benzinern und Dieseln bis 203 PS, ein Biturbo-TDCi mit 210 PS folgt ebenfalls.

Die Frage der Assistenzsysteme beantwortet Ford zufriedenstellend. Stolz sind die Kölner auf die Airbags in den äußeren hinteren Gurten – sowas hat sonst nur die S-Klasse. Das Fahrwerk ist nochmal ein bisschen besser als beim Vorgänger, beim Erstkontakt wirkte die Lenkung noch einen Tick zu wenig direkt, wenn es sehr zügig um enge Kurven ging.

Die Preise hat Ford mehr oder weniger gleich gelassen. Das bedeutet: Los geht es bei 27.150 Euro, der Turnier kostet 1000 Euro mehr.

Das X wird auch schon 15

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Wie doch die Zeit vergeht: Vor eineinhalb Jahrzehnten kam das erste X-Modell von BMW auf den Markt. Und damit ging es richtig los…

Am Anfang stand das X. Als Hinweis auf den Allradantrieb fand dieser Buchstabe bereits Mitte der 1980er-Jahre erstmals Verwendung in der Modellbezeichnung eines BMW Automobils. Seine doppelte Symmetrie war das ideale Sinnbild für die Übertragung des Antriebsmoments auf alle vier Räder. Vor 15 Jahren wurde das X zum Symbol für eine völlig neue Fahrzeugkategorie. Als weltweit erstes Sports Activity Vehicle betrat der BMW X5 die Bühne, eroberte bald darauf nicht nur die Straßen, sondern auch unbefestigtes Terrain und erschloss zusätzliche Zielgruppen für die Marke BMW.  Der X5 war der Grundstein für die echte Erfolgsgeschichte der BMW X-Modelle.

15 Jahre später ist aus dem Pionier einer neuen Fahrzeuggattung eine komplette BMW X Familie geworden. Das Angebot der Marke umfasst inzwischen fünf BMW X Modelle. Hinzu kommen die beiden allradgetriebenen Hochleistungssportwagen der BMW M GmbH, der BMW X5 M und der BMW X6 M.

Audi ruft die Design-Revolution aus

Das Audi-Showcar fuer Los Angeles ? Aufbruch in eine neue Design-Aera
Die Audi-Designstudie für Los Angeles. Foto: Hersteller

In Los Angeles auf der Autoshow soll es passieren. Audi ruft offen zur Revolution auf. Zu einer in Sachen Design. Die Ingolstädter wollen endlich in neuem Lichte erscheinen.

Audi präsentiert nämlich auf der Los Angeles Auto Show, die am 19. November beginnt, das erste Showcar, das die Handschrift des neuen Designchefs Marc Lichte trägt.

Der 45‑jährigen Lichte will „mit einer hochemotionalen, neuen Formensprache die technische Kompetenz und kompromisslose Produktqualität von Audi vermitteln“ und das Design „noch stärker zum Ausdruck progressiver Technik machen“.

Die Konzeptstudie auf der Los Angeles Auto Show markiert also einen Neubeginn im Audi‑Design – im Exterieur sowie im Interieur. Das erste noch gut getarnte Foto zeigt schon mal, wo die Reise hingehen soll.

Lichtes arbeitete bisher bei Konzernmutter VW, etwa an den Serienmodellen Golf 5, 6 und 7, Passat 6, 7 und 8, Touareg und Phaeton.

Seat Leon X-Perience – der sanfte Kraxler

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„Die Leon-Familie ist fast komplett“, sagt Seat-Kommunikator Dominik Hoberg. Jüngster Zugang beim 2012 gestarteten schönen Spanier mit deutschen Technik-Wurzeln ist der X-Perience.

Der ist einfach ein bisschen höher (27 Millimeter mehr Bodenfreiheit als der „normale“ ST), hat ein paar optische Modifikationen an den Stoßfängern und kommt zunächst grundsätzlich mit Allradantrieb nach Deutschland.

Starttermin: 18. Oktober. Startpreis, so der neue Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Bauer: 28.750 Euro, dafür gibt es den 1.6-Liter-TDI mit 110 PS.

Ansonsten im Angebot: Ein 1.8-TSI mit 180 PS (30.140 €) und zwei Zweiliter-TDI mit 150 (29.740 €) und 184 PS (33.060 €). Eine Version mit Frontantrieb wird nachgereicht.

Der Leon X-Perience ist ein schickes Allzweck-Auto, das dank der Haldex-Kupplung auch für den gemäßigten Schotter- und Offroad-Einsatz taugt. Und es ist ein weiteres Mosaiksteinchen beim Aufbau einer treuen Leon-Klientel, die den Wagen in allen Varianten zum „zweiten starken Standbein“ Seats neben dem Ibiza gemacht hat. Der X-Perience steht, so Dominik Hoberg bei der Präsentation in Sitges bei Barcelona, „für einen herausfordernden jugendlichen Abenteuergeist“.

Wenn das so ist, muss er eigentlich ein Erfolg werden.
Text: R. Huber, Fotos: Seat

Dieser G bringt es auf den Punkt

Gunther Holtorf und „Otto“. Fotos: Holtdorf/Mercedes/ho
Gunther Holtorf und „Otto“. Fotos: Holtdorf/Mercedes/ho

Eine beeindruckende Leistung von Mann und Maschine: Gunther Holtdorf hat mit einem Mercedes G-Modell 26 Jahre lang die Welt bereist und 215 Länder besucht. Der Pfadfinder mit Stern hat jetzt knapp 900.000 Kilometer auf dem Tacho – und ist fit wie ein Turnschuh.

Am vergangenen Samstag pilotierte Gunther Holtorf seinen liebevoll „Otto“ getauften G zurück in die schwäbische Heimat. Das Marathonmobil erhält einen Platz im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart-Untertürkheim, wo es sich ab 21. Oktober im Bereich der Klassiker den Besuchern präsentiert.

Als Weltrekordler wird „Otto“ auch bei Guinness World Records verewigt. Da der Zieleinlauf der einmaligen Weltreise just zum 35. Geburtstag der G-Klasse erfolgt, erscheinen zeitgleich die besonders exklusiven Sondermodelle G 350 BlueTEC Edition 35 und G 500 Edition 35.

Bevor „Otto“ seinen endgültigen Platz im Mercedes-Benz Museum erhält, wird er ab Ende Februar 2015 noch einmal für zwei Jahre auf Reisen geschickt – durch die Mercedes-Benz Center und Niederlassungen in Deutschland und Europa.

Eine speziell für das Fahrzeug entwickelte Wanderausstellung begleitet „Otto“ und erzählt von seinen interessantesten Stationen und eindrucksvollsten Erlebnissen. Start der Tournee ist voraussichtlich in München im Februar 2015 – weitere Termine unter http://www.mercedes-benz.com.

Ausführliche Informationen zur „ROUND-THE-WORLD-RECORD-TOUR 1989 – 2014“ sind außerdem zu finden unter www.ottosreise.de

 

Der verdoppelte Bremsweg

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Wer mit Sommerreifen bremst, verliert – vielleicht sogar sein Leben. Grafik: Continental

In absehbarer Zeit wird es wieder rutschig auf unseren Straßen. Continental hat eine interessante Info-Grafik für alle gebaut, die immer noch glauben, ohne Winterreifen durch Eis und Schnee zu kommen.

Viele Worte muss man darüber ja gar nicht verlieren. Einfach anschauen, einfach kurz nachdenken  – und es ist klar, was auf die Felgen muss.

autothemen.com wünscht einen unfallfreien Winter!

Der Mazda2 wird richtig erwachsen

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Der neue Mazda2. Fotos: Hersteller

Eigentlich war er schon für den Autosalon in Paris erwartet worden. Aber Mazda hat noch ein wenig gezögert – und hat jetzt erst erste Fotos und Daten zum neuen Mazda2 bekanntgegeben.

Optisch orientiert sich das jüngste Familienmitglied am Konzeptfahrzeug Mazda Hazumi, das auf dem Genfer Salon im Frühjahr gezeigt wurde. Der nur als Fünftürer lieferbare neue Mazda2 wächst mit einer Länge von 4,06 m gegenüber seinem Vorgänger um 14 cm bei unveränderter Breite und einer um zwei Zentimeter auf 1,49 m gewachsenen Höhe. Der Radstand beträgt jetzt 2,57 m. Das Leergewicht bleibt unverändert bei 970 kg, einem der niedrigsten Werte im B-Segment.

Das auf den Fahrer zugeschnittene Interieur-Konzept  kommt bereits im Mazda3 zum Einsatz. Erstmals in dieser Klasse ist ein Head-up Display an Bord, das die wichtigsten Informationen wie die aktuelle Geschwindigkeit und Sicherheitswarnhinweise ins Blickfeld des Fahrers projiziert. Das Konnektivitätssystem MZD Connect bindet das Smartphone ins Fahrzeug ein, sodass Insassen während der Fahrt verschiedene Funktionen nutzen und auchonline gehen können. Der Innenraum überzeugt laut Mazda nicht nur vorne mit viel Platz, sondern bietet auch im Fond einen Bestwert bei der Beinfreiheit.

Für den Antrieb ist erstmals der vollständig neue und besonders saubere 1.5 l-Dieselmotor zu haben: Der Vierzylinderleistet 77 kW/105 PS und liefert zwischen 1.400 und 3.200 U/min ein maximales Drehmoment von 220 Nm. Laut Norm begnügt er sich mit einem Kraftstoffverbrauch von 3,4 Litern auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 89 Gramm pro Kilometer entspricht. Das Triebwerk erfüllt auch ohne spezielle Stickoxid-Abgasnachbehandlung die Euro 6 Abgasnorm.
Außerdem wird der 1.5 l SKYACTIV-G Vierzylinder-Benziner angeboten, der in drei Stufen ein Spektrum von 55 kW/75 PS bis 85 kW/115 PS abdeckt. Der kombinierte Kraftstoffverbrauch liegt je nach Leistung und Getriebe zwischen 4,5 und 4,9 Liter je 100 Kilometer (CO2: 105 bis 115 g/km).

Die Kraftübertragung übernimmt serienmäßig ein Fünf- oder Sechsgang-Schaltgetriebe, optional ist eine Sechsstufen-Automatik verfügbar. Der SKYACTIV-G 115 wird serienmäßig mit dem Kondensator-basierten Bremsenergie-Rückgewinnungssystem i-ELOOP ausgeliefert, das „den Kraftstoffverbrauch insbesondere unter realen Bedingungen senkt“, wie Mazda betont. Alle Benziner erfüllen ebenfalls die Euro 6 Abgasnorm.

Der neue Mazda2 übernimmt das SKYACTIV Fahrwerk seiner größeren Brüder. Die Japaner: „Das Ergebnis ist eine für dieses Segment ungewöhnliche Stabilität und bemerkenswerter Komfort.“

Neu sind neben den optionalen Voll-LED-Scheinwerfern zahlreiche Technologien wie die i-ACTIVSENSE Assistenzsysteme bei. Erstmals in einem Mazda Modell in Europa wird beispielsweise eine Ausparkhilfe angeboten, die die nicht einsehbaren Bereiche hinter und neben dem Fahrzeug in einem breiteren Umfeld mittels der Radarsensoren des Spurwechselassistenten überwacht. Ergänzend sind ein City-Notbremsassistent, ein Spurhalteassistent sowie ein Fernlichtassistent lieferbar.

Fahrerlos auf der Rennstrecke

Audi RS 7 piloted driving concept auf dem Hockenheimring.
Der Audi RS 7 piloted driving concept auf dem Hockenheimring. Foto: Audi

Ein bisschen schwummrig wird es einem bei dieser Vorstellung schon immer noch: Audi schickt einen RS 7 Sportback auf den Hockenheimring. Ohne Piloten.

Der fahrerlose Audi RS 7 Sportback piloted driving concept umrundet am Sonntag, 19. Oktober, beim Saisonfinale der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) den Kurs in Hockenheim. Und das im Renntempo.

„Mit den neuesten Audi-Entwicklungen an Bord wird der Technologieträger hochpräszise und millimetergenau am physikalischen Limit fahren“, heißt es bei den Ingolstädtern. Dabei soll er in etwa so schnell sein wie mit einem Profi-Rennfahrer am Steuer. Die bisherigen Tests lassen eine Rundenzeit von knapp über zwei Minuten auf dem Grand Prix Kurs erwarten, auf dieser Strecke wird der Technikträger bis zu 240 km/h erreichen.

Wasserstoff auf dem Vormarsch

Daimler und Linde investieren gemeinsam in den Aufbau der deutschen H2-Infrastruktur.
Daimler und Linde investieren gemeinsam in den Aufbau der deutschen H2-Infrastruktur. Foto: Daimler
Ist das so etwas wie der Anfang eines Durchbruchs? Daimler und der Linde-Konzern werden jedenfalls noch ab diesem Jahr die Anzahl an Wasserstofftankstellen in Deutschland deutlich erhöhen.

Die beiden Unternehmen investieren dabei jeweils rund 10 Millionen Euro in jeweils zehn Tankstellen. Als erste der von Daimler und Linde initiierten öffentlichen Betankungsmöglichkeiten für Brennstoffzellenfahrzeuge wurde am 29. September eine Total-Multi-Energie-Tankstelle in der Jafféstraße in Berlin-Charlottenburg eröffnet. Bis Ende 2015 sind weitere Stationen an folgenden Standorten geplant:

Total: Geiselwind, Unterfranken, an der A3, Fellbach, Raum Stuttgart, Ulm, Karlsruhe, Neuruppin, Brandenburg, an der A24, Flughafen Köln-Bonn, Berlin-Mitte (Umbau der vorhandenen Tankstelle Holzmarktstraße).
OMV: Großraum München, Großraum Nürnberg, Großraum Stuttgart.
Avia: Stuttgart Ost.
Hoyer: Leipzig, Nähe A14.
„Wir freuen uns über diesen Durchbruch bei der Erweiterung des H2-Tankstellennetzes in Deutschland“, so Andreas Opfermann, Leiter Clean Energy und Innovationsmanagement bei Linde. „Damit verbessern wir die Voraussetzungen für die erfolgreiche Vermarktung von Brennstoffzellenfahrzeugen wesentlich und unterstützen die bereits bestehenden Initiativen Clean Energy Partnership (CEP) und ‚H2Mobility‘.“
„Die Reife der Brennstoffzellentechnologie steht heute außer Frage. Von 2017 an planen wir wettbewerbsfähige Brennstoffzellenfahrzeuge in den Markt zu bringen. Für den Aufbau eines flächendeckenden Infrastrukturnetzes ist es nun höchste Zeit. Mit Wasserstoff jeden Ort in Deutschland zu erreichen, ist dabei das klare Ziel. Unsere Initiative bedeutet einen enormen Schritt hin zu einem flächendeckenden H2-Netz in Deutschland“, sagte Professor Herbert Kohler, Leiter Konzernforschung & Vorentwicklung und Umweltbevollmächtigter der Daimler AG.

VW Passat – die achte Ausbaustufe

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Der neue Passat.

Er ist außen ein bisschen kleiner als Generation 7, innen dafür deutlich größer. Und er schaut ganz einfach dramatisch viel besser aus. Die Businessklasse von VW ist weiter  auf dem Weg nach oben.

Gemeint ist natürlich der Passat, dessen achte Inkarnation Mitte November in Deutschland startet. AUTOTHEMEN hat schon die ersten Fahr-Tests damit unternommen. Vorab-Fazit: Das ist ein starkes Stück Automobil.

Man muss sich die Zahlen, die VW-Vorstand Hans-Jakob Neußer bei der Präsentation nannte, mal in aller Ruhe auf der Zunge zergehen lassen. Insgesamt wurden bisher vom Passat weltweit gut 22 Millionen Stück gebaut und verkauft. Und im letzten Jahr von der auslaufendenden siebten Generation satte 1,1 Millionen. Das gibt rein rechnerisch alle 29 Sekunden einen neuen Passat – oder 3000 Stück pro Tag von Montag mit Sonntag.

Der Passat ist VWs wichtigtes Modell, er ist das Dienstfahrzeug für den Außendienstler schlechthin, es ist ein Umsatz-Garant für die Wolfsburger. Deswegen muss auch die achte Ausbaustufe einfach laufen. Ernsthafte Zweifel daran hat man nach dem ersten Kennenlernen nicht. Denn der Neue schaut nicht nur richtig gut und wertig aus. Er ist es zweifelsohne auch.

Die richtigen Cuts an den richtigen Stellen, ein klein wenig die Außenmaße reduziert und den Radstand kräftig gestreckt (+ 78 mm), den Innenraum zugunsten der Beinfreiheit erweitert – und schon entsteht zusammen mit den breit gezogenen Belüftungsöffnungen vorne im Armaturenbrett und der vergrößerten Kopffreiheit auch im Fond ein deutlich großzügigeres Raumgefühl.

Die Wertigkeit der Materialien passt zum neuen Premium-Touch, oder das „Active Info Display“ vor dem Fahrer für die Instrumente oder die dazwischen gespiegelten Navi-Informationen. Die Kofferraum-Volumina wuchsen bei Limousine (+ 21 l auf  586 – 1152 l) und natürlich wieder Variant genanntem Kombi(+ 47 Liter auf 650 – 1780 l). Platz gibt es also wirklich reichlich.

Was es noch gibt, ist ein Hammer-Diesel. 240 PS produziert der an einen Allradantrieb und ein DSG-Getriebe gekoppelte stärkste Serien-Zweiliter-Biturbo-TDI von VW. Er schnurrt leise, setzt bei Bedarf ansatzlos zum Spurt an und läuft 238 Sachen. Der Suchtfaktor ist groß, das phänomenale Drehmoment von 500 Nm bei 1750 bis 2500/min immer wieder abzurufen. Drum klappte es auch beim Test nicht mit dem EU-Normverbrauch von 5,4 Litern. Es wurden dann doch 7,0 Liter draus.

Außerdem im Angebot in Sachen Motoren: Noch neun weitere Direkteinspritzer als TDI und TSI mit 120 bis 280 PS. Da dürfte jeder das passende Aggregat finden. Am sparsamsten ist zum Start der Zweiliter-TDI mit 150 PS (laut Norm 4,1 l). Noch dieses Jahr werden eine 190 PS-Variante und ein 1,6 Liter-TDI mit 120 PS folgen. Die Benziner leisten 125, 150, 180, 220 und die schon erwähnten 280 PS.

Wie üblich bei VW gibt es auch beim Passat drei Ausstattungsstufen, in Sachen Asstistenzsysteme wurde natürlich kräftig aufgerüstet, als Weltneuheiten verbauen die Niedersachsen etwa den Emergency Assist (Fahrzeugstopp im Notfall), dernTrailer-Assist (lotst einen Hänger wohin er soll) und den Stau-Assistenten.

Angenehm abgestufte Lenkung, schluckfreudige Federung (Fahrwerk serienmäßig, auf Wunsch oder abhängig von der Ausstattungsstufe mit Vierlenkerhinterachse und einstellbarer Härte) – das Fahren ist eine rechte Freude. Die sich durch reichlich Extras noch steigern lässt.

Aber das muss man sich dann natürlich auch leisten können. Ab 30 250 Euro kostet die Limousine (150 PS-TDI), als Variant ist der ebenso motorisierte Passat ab 31 325 Euro zu haben. Der Außendienstler, dessen Firmenwagen-Richtlinien das hergeben, kann sich über einen wirklich attraktiven und zeitgemäßen Untersatz freuen. Text und Fotos: R. Huber

Lexus NX: Außen böse, innen sanft

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Lexus NX 300h

Versprochen ist versprochen. Hier endlich der erste Fahreindruck vom Lexus NX 300h, dem mit dem bösen Gschau.

Die Optik ist die eine Sache. Sie polarisiert, und das ist auch gewollt. Klar: Der NX startet sehr spät ins Segment der kompakten  Premium-SUV. Und er muss schon etwas Besonderes bieten, wenn er gegen Audi Q3, BMW X3 oder Mercedes GLK antreten will. Er muss nicht allen gefallen, heißt es bei Toyota-Tochter Lexus. Gut, dieses Ziel haben die Japaner bestimmt erreicht mit ihren heftigen Kanten und Ecken rundum.

Innen ist der NX wesentlich manierlicher, er kommt ein bisschen nobel und auf jeden Fall sehr gut verarbeitet und auch eher einfach zu bedienen rüber. Je nach Ausstattung ist reichlich Sicherheits- und Komforttechnik an Bord, man sitzt gut und lässt sich am besten von der ECVT-Automatik einfach nicht aus der Ruhe bringen. Die Kombination aus 2,5 Liter-Benziner und E-Motor bringt 197 PS und soll nach EU-Norm als Fronttriebler ab fünf Liter Super schlucken. Gut, bei ersten Testfahren waren’s letztlich an die acht Liter.

Mögen muss man halt diese Geräuschkulisse, wenn man doch mal zügiger beschleunigen will oder muss. Viel Geräusch, gefühlt vergleichsweise wenig Vortrieb, das ist halt so bei dieser Antriebskombination. Wenn man sich da so ein blitzartig durchschaltendes DSG-Getriebe vorstellt…

Gut, das ist Geschmackssache, nett ist außer dem angenehm direkten, aber nicht zu straffen Fahrwerk auch das Platzangebot. Und die optionale Wahnsinns-Musikanlage mit 14 Lautsprechern und 835 Watt Leistung von Mark Levinson. 39.800 Euro muss man für den NX mindestens hinlegen. Das ist nicht billig, aber in Ordnung. Text u. Fotos: R. Huber

Wenn Autos baden gehen

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Coole Idee: Autos ins Plantschbecken – aber natürlich ohne Wasser. Mercedes zeigte den neuen AMG  GT im Piscine Molitor, wo der Bikini erstmals gezeigt wurde.

Racecar meets Jugendstil – das passt, wie man an den Bildern sieht, sehr gut zusammen. Und Mercedes-Oberlenker Dieter Zetsche freute sich, in Paris so schöne Autos wie den Mercedes AMG GT, den S 500 Plug in-Hybrid, den C 63 AMG und die überarbeitete B-Klasse vorführen zu können.

Der Audi TT mit fünf Türen

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Er rangiert zwar als Concept Car. Aber die Zukunft des Audi TT Sportback Concept ist durchaus verheißungsvoll. Technik-Vorstand Ulrich Hackenberg bezeichnet ihn als potenzielles Mitglied einer „möglichen TT-Familie“.

Das Konzept ist klar: Der Sportback Concept, der in Paris enthüllt wurde,  ist ein schneller Sportler mit vier Sitzen und fünf Türen. Designmäßig ist er eine Melange aus dem neuen TT mit dem A5 oder A7 Sportback. Die soll aus ihm laut Audi „eine neue, gestreckte Skulptur“ machen. Der TT Sportback Concept ist 4,47 Meter lang, 1,89 Meter breit und 1,38 Meter hoch, sein Radstand misst 2,63 Meter. In der Länge übertrifft er den neuen Serien‑TT um 29 Zentimeter, im Radstand um zwölf Zentimeter und in der Breite um sechs Zentimeter, in der Höhe bleibt er um drei Zentimeter drunter.

Unter der Haube geht es mit einem 400 PS starken Zweiliter-TFSI recht munter zu. Eine Siebengang S tronic und permanenter Allradantrieb sorgen für einen Sprint von 0 auf 100 km/h  in 3,9 Sekunden. In den Scheinwerfern ergänzt je ein Laser‑Spot das LED‑Fernlicht.
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Innendrin dominiert das „Audi virtual cockpit“ – der 12,3‑Zoll‑Bildschirm ersetzt die herkömmlichen Instrumente und den MMI-Monitor. Der Fahrer kann zwischen mehreren Anzeigeebenen wählen. Im MMI-Terminal trägt der Dreh-/Drück-Steller ein Touchpad; es dient zur Eingabe von Zeichen und Gesten wie beim Smartphone. Die Bedienung der Klimatisierung ist in die Luftausströmer verlegt.